Partystimmung im Deutschen Theater München
Michael Jacksons „Thriller“, Ende 1982 auf den Markt gekommen, ist das weltweit meistverkaufte Album, sieben Singleauskoppelungen daraus stürmten die Spitzen der Charts. Bis zum heutigen Tage wurden mehr als 140 Millionen Exemplare dieses Mega-Albums, das die Stilrichtungen Pop, Rock, R&B, Disco und Funk verbindet, verkauft.
Als Titel für die Tribute-Show an den King of Pop wurde von den Produzenten daher naheliegenderweise der Titel „Thriller“ gewählt. Im Jahre 2006 begann der Siegeszug dieser Show als Tourneeversion, seit 2009 ist die Show En-suite am Londoner West End zu sehen. Mittlerweile haben mehr als drei Millionen Besucher in 28 Ländern diese Show mit den größten Hits von Michael Jackson begeistert gefeiert.
Im vollbesetzten Deutschen Theater startet die Show mit Videoprojektionen und einigen einleitenden Worten mit den ersten Hits der Jackson 5 und der Darsteller des kleinen Michael erobert im Nu die Herzen des Publikums. Sechs Hits der Jackson-Brüder mit den typisch synchronen Tänzen und den treibenden Beats lassen schnell das Münchner Publikum zu Betriebstemperatur mit zuckenden Oberschenkeln, wippenden Hüften und mitswingenden Armen auflaufen. Bei Shake your Body wird das solchermaßen aufgeheizte Auditorium sogleich interaktiv mit einbezogen, singt lautstark und wirft fröhlich die Arme nach Anweisung der drei auf der Bühne den Takt vorgebenden Leading Jungs.
Beim dann folgenden Kurzmedley aus Dangerous/This Place Hotel und dem an dieser Stelle nur kurz angetippten aber sogleich mit Jubel bedachten Smooth Criminal erscheint erstmals der mit verblüffender optischer Ähnlichkeit behaftete MJ-Darsteller die Bühne – und da springt auch sogleich der Funke über, unisono alle Besucher des Abends im Parkett und auf den Rängen springen auf die Beine und tanzen ausgelassen. Party ist angesagt, und das schon nach den ersten fünfzehn Minuten der Show – Respekt!
Nach dieser brodelnden Ausgelassenheit setzt die Regie klug mit der einfühlsamen Ballade She’s out of my Life einen dramaturgischen Kontrapunkt. Gesungen wird diese Nummer von einem der fünf Lead Vocalists, die aus vier Männern und einer Frau bestehen. Der langmähnige Jesse Smith holt aus der Nummer alles heraus und beeindruckt insbesondere mit stark langgehaltenem Schlussakkord.
Zum Ende des ersten Akts wird die Stimmung wieder ordentlich angeheizt mit Don’t Stop till you get Enough und Can you Feel it.
Nach der Pause geht es gleich wieder in die Vollen mit Wanna be starting something, Dancing Machine und P.Y.T., Pretty Young Thing. Die folgende Nummer leitet die Titel des Thriller-Albums ein, beginnend mit Beat It. Es folgt ein Knaller auf den anderen. Absolute Höhepunkte sind die originalgetreu umgesetzen Smash-Hits Smooth Criminal, Billie Jean und natürlich das sagenhafte Thriller mit der weltberühmten Choreo der sich abgehackt bewegenden Schauergestalten, die den Gräbern entstiegen für wohliges Gruseln sorgen.
Was einen, neben den sehr guten Stimmen der Sänger und Sängerinnen, am meisten fasziniert, ist das unglaubliche Können der Tänzer. Die typischen Jackson-Moves werden aufs Exakteste synchron und akrobatisch von den 16 Sängern/Tänzern umgesetzt, alle berühmten Posen wie der Torero, der Griff in den Schritt und natürlich der Moon-Walk bringen die Zuschauer zum Toben. Bei dieser Show mit einer Cast vom West End wird mal wieder deutlich, dass gerade tänzerisch in einer anderen Liga gespielt wird als hierzulande.
Von diesem tollen Ensemble einzelne Leistungen besonders hervorzuheben, fällt schwer. David Jordan als MJ-Double besticht durch atemberaubend exakte Moves und frappante optische Ähnlichkeit mit dem King of Pop, Tyrone Lee, Lascel Wood und Jesse Smith beeindrucken mit starken Stimmen, ebenso Cleo Higgins. Und natürlich nicht zu vergessen der kleine Michael, Elijah Crossley.
Zunächst unsichtbar für das Publikum, wird im Verlauf der Show im Bühnenhintergrund eine Abdeckung hochgefahren und die dahinter platzierte siebenköpfige Band sichtbar. Besonders überzeugen dabei die E-Gitarren – gerade bei Dirty Diana wesentlicher Bestandteil dieses Hits.
Ein überaus ausgeklügeltes und punktgenaues Lichtdesign unterstreicht perfekt die Bühnendarbietungen. Der Sound ist okay, manchmal hätten gern die Gesangsstimmen etwas kräftiger im Vergleich zum satten Band-Sound ausgesteuert werden können.
Das zweckmäßige Bühnenbild besteht aus einem im hinteren Teil angebrachten Galerieaufbau, von welchem jeweils seitlich Stahltreppen nach unten führen. Die Kostüme passen detailgetreu zu den jeweiligen Songs und sind natürlich sehr nah an die Originale der aufwendigen Videos von Michael Jackson angelehnt.
Nach zweieinhalb Stunden (20 Minuten Pause) vollgepackt mit mitreißenden Smash-Hits der Siebziger und Achtziger Jahre macht sich das in Erinnerungen schwelgende Publikum beglückt auf den Heimweg, nicht ohne zuvor mit langanhaltendem Jubel seine Begeisterung lautstark zum Ausdruck gebracht zu haben.
Diese grandiose Show läuft leider ziemlich kurz im Deutschen Theater und ist nur noch bis zum 1. Juni zu erleben. Wer es einrichten kann, möge sich unbedingt auf den Weg in die Schwanthaler Straße machen, es lohnt sich definitiv!
THRILLER – live im Deutschen Theater München läuft noch bis zum 1. Juni 2014, täglich außer Montags. Informationen zur Show, Spielterminen und Tickets unter
http://www.deutsches-theater.de/programm/thriller.html
(Silvia E. Loske, Mai 2014)
Das Deutsche Theater München in Kooperation mit BB Promotion GmbH präsentiert eine Produktion von Flying Music:
Musik |
Michael Jackson |
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Executive Director |
Adrian Grant |
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Regie und Choreographie |
Gary Lloyd |
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Musical Supervisor |
John Maher |
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Bühnenbild |
Jonathan Park |
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Kostüme |
Shooting Flowers |
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Ton |
Chris Whybrow |
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Licht |
Nigel Catmur |
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Darsteller: |
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David Jordan |
Lead Vocalist & Lead Male Dancer |
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Cleo Higgins |
Lead Vocalist |
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Tyrone Lee |
Lead Vocalist |
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Jesse Smith |
Lead Vocalist |
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Lascel Wood |
Lead Vocalist |
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Rachel Adedeji |
Lead Vocalist Understudy |
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Elijah Crossley |
als kleiner Michael Jackson |
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sowie 12 Tänzer und Tänzerinnen |