© Merle Schölch
Der junge, aus Niederösterreich stammende Bariton Daniel Gutmann, seit 2019 festes Ensemblemitglied und Solist am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, reißt das Publikum aktuell – neben seinen großen Erfolgen in der Oper – nun auch im Musical mit seiner Interpretation des Inspektor Javert in der sensationellen Inszenierung von Les Misérables zu Begeisterungsstürmen hin. Für Musical Reviews nahm sich der mit so vielen Talenten gesegnete, sympathische Künstler die Zeit für ein ausführliches Interview.
MR: Lieber Daniel, nach dem überwältigenden Erfolg der ersten Spielzeit von Les Misérables wird es in der Spielzeit Herbst/Winter 2024 weitere zehn reguläre LesMis Aufführungen geben plus zwei Zusatztermine. Für eine weitere Spielzeit in 2025 drücken wir mal alle die Daumen …
DG: Man ging wahrscheinlich erst vorsichtig zu Werke bei der Anzahl der Aufführungen, weil man nicht einschätzen konnte, wie es ankommt. Also wenn man zum Beispiel gleich zu Beginn 30 Termine angesetzt hätte, und davon hätten sich evtl. zehn nicht gut verkauft …
MR: Das hätte ich im Vorfeld für absolut unwahrscheinlich eingestuft, dass NICHT alles ausverkauft gewesen wäre, mir war klar, dass diese Produktion durch die Decke gehen wird.
DG: *lacht*, Ja, ehrlich gesagt, ging ich davon auch aus. Jetzt stellt sich heraus, dass es wahrscheinlich auch 50 Mal hätte angesetzt werden können, und alles wäre ausverkauft gewesen.
MR: Sieht man ja allein schon an der aberwitzigen Situation mit dem freigegebenen Verkaufstermin für den nachträglich anberaumten Zusatztermin Pfingstmontag, 20. Mai. Innerhalb von 20 Minuten war inklusive aller Stehplatzkarten der Termin restlos ausverkauft, Telefonleitungen und Server sind zusammengebrochen. Absoluter Ausnahmezustand – als hätte man den Vorverkauf für ein Pink-Konzert freigeschaltet.
DG: Der absolute Wahnsinn, das war total absurd. Einen Freund von mir hat es auch getroffen, der war irgendwo in Warteschleife Position 800. Aber ich freu mich so total, dass die Produktion vom Publikum so unglaublich positiv aufgenommen wird und auch, dass mein Javert-Part offenbar so gut angenommen wird.
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MR: Bringt mich gleich zu der Frage: Wie gehst Du damit um, dass einen die Leute, also a) Presse und b) Publikum so dermaßen hypen für eine Rolle? Hast Du sowas schon mal ähnlich erlebt in der Oper?
DG: Ja, doch, beim Papageno in der Zauberflöte war das tatsächlich auch so ähnlich.
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Ich habe bisher das große Glück gehabt, dass alle meine Rollen, die ich spielen durfte, sehr gut angekommen sind. Freut mich insbesondere deshalb sehr, dass man mit seinem eigenen Geschmack die breite Masse erreicht. Natürlich ist bei der Oper der Hype jetzt nicht zu vergleichen mit dem Musical, das war mir zuvor so nicht bewusst. Aber dadurch, dass ich in Tootsie schon dabei war und obwohl die Rolle dort natürlich kleiner ist als der Javert, habe ich trotzdem schon mitbekommen, dass beim Musical teils die enthusiastischen Reaktionen des Publikums anders sind, als bei der Oper.
MR: Kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass Opernpublikum an der Stage Door wartet und Selfies mit Dir machen will?
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DG: Oh doch, das gibt es auch. Da sind viele Leute, die ausgedruckte Fotos mitbringen und Unterschriften darauf haben möchten und auch mal ein Foto mit mir erbitten. Doch generell ist es schon so, dass das Musicalpublikum jünger ist. Aber gerade das ist an unserem Haus ja bestens organisiert, wir betreiben eine sehr gute Jugendarbeit. Bei Le Nozze di Figaro, was wir unlängst gespielt haben, war eine Riesentraube von Menschen am Bühneneingang.
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Auch Schulklassen kommen in die Vorstellungen. Ich betreibe ehrenamtliche Arbeit über eine spezielle Organisation, da gehe ich in Schulklassen im Münchner Raum und erzähle über meinen Beruf, habe meine Gitarre dabei, singe etwas, das kommt gut an und führt die Schüler an unsere Kunstform heran.
MR: Beeindruckendes Engagement, Respekt! Ehrenamt ist so wichtig, sollte jeder machen im individuell möglichen Bereich.
DG: Vielen Dank. Der Publikumszuspruch in der Oper ist anders als im Musical, es wird auch unterschiedlich kommuniziert. Beim Musical läuft ganz viel über die Social Media Plattformen. Klar, bei Les Misérables ist das gerade noch mehr, als bisher gewohnt, aber ich mag das.
Generell schon immer mochte ich Musicals, mag „Kitsch“, mag die Melodien, großes Orchester, ich bin so dankbar, dass es heutzutage möglich ist, beides zu machen: Oper und Musical. Bei LesMis ist obendrein viel E-Gitarre dabei, das gefällt mir extrem gut.
MR: Zum Auswahlverfahren über das Londoner Mackintosh-Team: das hat ja sehr lange gedauert, bis endlich final feststand, wie die Cast aussieht.
DG: Das war in der Tat überaus langwierig. Ich habe mich gefreut, als ich gehört habe, dass meine eingereichten Audition Videos eines der besten Feedbacks bekommen haben in London. Mit unserem Casting Direktor habe ich viel daran gearbeitet im Vorfeld, damit diese Audition Videos bestmöglich werden.
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MR: Was hast Du für die Videos eingesungen?
DG: „Stars“ und „Javert’s Selbstmord“, beides auf Englisch. „Stars“ habe ich natürlich schon lange vorher sehr oft gesungen, aber den „Selbstmord“ hatte ich bislang nur auf Deutsch eingesungen, da haben wir dann eine englische Version daraus erarbeitet und eingereicht. Über das positive Feedback habe ich mich sehr gefreut.
Ich habe schon mitbekommen, dass es die Londoner offenbar nicht so gerne sehen, wenn Opernsänger in ihr Stück „eindringen“ und mich daher sehr darauf konzentriert, meine Stimme dem Musical-Erfordernis anzupassen.
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MR: Ich hatte schon auch angenommen, dass es vom Gesanglichen bei Dir nicht den geringsten Zweifel geben kann. Was meine kleinen Bedenken waren, dass Du halt noch so jung bist, ob das passen kann, dass Du als Javert mit dem Valjean entsprechend glaubwürdig in den Spieljahrzehnten altern kannst.
DG: Ja, das mit dem Alter war mir schon auch bewusst, dass das eventuell ein Problem sein könnte. Aber ich habe gegoogelt und entdeckt, dass am Londoner West End ein Darsteller den Javert spielt, der genauso alt ist wie ich, insofern hoffte ich, dass mein Alter die Londoner Entscheider nicht stören wird. Und für die im Stück anzupassende Alterungsoptik gibt es ja auch die an unserem Haus hervorragende Abteilung Maskenbild.
MR: Meine anfänglichen kleinen Bedenken waren vom ersten Moment an, als Du als Javert losgelegt hast, komplett in Luft aufgelöst. Durch Dein intensives und punktgenaues Spiel war Deine Jugend überhaupt kein Thema mehr, ich habe Dir jede einzelne Sekunde abgenommen. Da sitzt einfach jede Geste, jeder Blick, diese strenge Haltung, die mühsam unterdrückte Abscheu allen gegenüber, die Javert‘s Meinung nach nicht ihre erforderliche Pflicht erfüllen, ist sehr beeindruckend.
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DG: Vielen Dank, das freut mich. Ich habe aber auch viel an mir gearbeitet, habe selbst Videos aufgenommen, mich immer wieder korrigiert. Viel habe ich Ricarda Regina Ludigkeit, Co-Regie, zu verdanken, sie hat mir bei diesem Findungsprozess sehr geholfen, ohne sie wäre es nicht gegangen, da bin ich sehr dankbar.
Die Zusammenarbeit mit Armin Kahl und Filippo Strocchi war auch toll. Filippo und ich haben uns gegenseitig geholfen, uns immer wieder dazu ausgetauscht, was wir individuell speziell im Charakter des Javert sehen, da wir ja die gleiche Rolle spielen, das hat uns sehr vorangebracht. Das war wirklich extrem befruchtend und ich weiß es überdies enorm zu schätzen, dass Josef Köpplinger, unser Intendant und Regisseur, es immer wieder schafft, die richtigen Leute für die jeweilige Besetzung zu finden. Die miteinander arbeiten, und nicht gegeneinander, wie es ja leider im Musiktheater doch häufiger vorkommt.
Ganz wichtig war die Entscheidung, Filippo als Backup für beide Rollen, Valjean und Javert, zu holen, denn nur mit Einzelbesetzungen wäre das sicher nicht gut gegangen. Was sich ja dann gleich zu Beginn der Spielzeit in München durch diverse Krankheitsfälle bestätigt hat.
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Filippo ist eine feste Größe in der Musicalszene und ich habe mich sehr darauf gefreut, mit ihm zu arbeiten, er ist einfach auch richtig cool, ich mag ihn. Wir haben in St. Gallen eine WG gehabt, das war echt witzig – mit Filippo, Merlin, Peter, auch Matteo war kurzzeitig dabei.
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Und jetzt freue ich mich darauf, endlich auch zusammen mit Armin Kahl als Valjean ab Ende April auf der Bühne zu stehen, wir hatten bislang noch keine komplette gemeinsame Show.
MR: Ich finde es ja wahnsinnig interessant, dass mir bei jeder Show wieder neue Details auffallen. Kürzlich saß ich Balkon Mitte und von dieser erhöhten Sicht auf die Tiefe der Bühne entdecke ich plötzlich in der Szene in der Kanalisation bei Thénardier’s Leichenfledderei, dass da im Hintergrund ein schwarzer Zylinder auftaucht, also Javert dort zugange ist, und den Bereich absucht. Hatte ich im Parkett so nie mitbekommen.
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DG: Durch den Nebel sieht man das nicht unbedingt gut im Hintergrund. Es soll halt darstellen, dass Javert den Valjean in der Kanalisation sucht, er sieht ihn dann sogar. Das ist so eine coole Szene, weil hier der Javert seine – einzige – Entwicklung durchmacht. Das macht echt so viel Spaß, dies zu spielen.
MR: Die Musicalrolle vor LesMis war in Tootsie der leicht dümmlich-talentbefreite Schönling Max van Horn. Da hattest Du im Vorfeld Bedenken geäußert, dass Du Dir das eventuell nicht zutrauen würdest, warum?
© Merle Schölch
DG: Also, dass mir lustige Rollen liegen, habe ich schon beim Papageno und dem Vetter aus Dingsda gemerkt, und dass mir das Spaß macht. Aber Tootsie ist halt komplett „Musical Musical“, und ich habe nicht gewusst, ob ich in diese Musicalwelt hineinpasse. Ich hatte gehofft, dass es passen könnte, aber ich war mir da nicht sicher. Auch zu diesem Lied, das ich singe, konnte ich mir anfangs nicht vorstellen, wie ich das gesanglich bewältigen kann, damit es den Hörgewohnheiten entspricht, die man im Musical erwartet. Aber dadurch, dass wir die Rolle dann so angelegt haben, dass es für mich passt, und ich mir die Rolle so zu eigen machen durfte, fügte sich alles aufs Beste und ich war dann schon extrem froh, dass ich dabei war. Und ich freue mich auch darauf, wenn das Stück wiederkommt – nicht in dieser Spielzeit, aber hoffentlich in der nächsten.
MR: Da hoffe ich mit Dir, es muss einfach nochmal wiederaufgenommen werden. Es war dermaßen unterhaltsam und lustig, man hat kaum in der Show alle Dialoge mitbekommen, weil die Leute so gelacht haben.
DG: Das Lustigste war, dass ich eigentlich nur zwei Wörter sagen musste, und schon haben die Leute lauthals losgelacht. Bei den Proben ging das natürlich alles durch, weil man es schon so oft gehört hatte. Aber dann bei der Premiere waren die Pausen plötzlich so groß, weil gewartet werden musste, bis die Leute sich wieder gesammelt haben, damit wir weitermachen konnten. Mein erster Satz war schon so genial: „Das Hemd ausziehen war meine Idee, meine Fans erwarten das von mir!“. Das ist seitdem ein Leitspruch hier im Theater *lacht*, seitdem sind sie hier immer wieder enttäuscht, wenn ich das Hemd NICHT ausziehe 😊.
© Jean-Marc Turmes
MR: Dein erster Einstieg ins Musical war der Freddy in My Fair Lady – da hattest Du wahrscheinlich keine Bedenken, dass es funktioniert?
DG: Nein, da hatte ich wirklich keine Bedenken, denn My Fair Lady ist ja so ein klassisches Musical, und die Rolle Freddy wird auch oft klassisch gesungen. Das Stück geht weiter in der neuen Saison, sehr schön.
© Marie Laure Briane
MR: Was mich interessieren würde: Du warst vor Deinem Engagement hier ja nie Gast am Haus. Wie stelle ich mir das vor: Stand da 2019 jemand vor Deinem Haus, klingelt und sagt, Guten Tag, ich bin vom Gärtnerplatztheater, wollen Sie bei uns ab der nächsten Saison fest im Ensemble sein?
DG: *lacht*, Nein, so war das nicht. Ich habe bereits sehr früh im Studium gewusst, was ich machen möchte: nämlich unbedingt an einem Mehrspartenhaus arbeiten. Mir war damals schon klar, dass ich neben der Oper sehr gerne klassisches Musical machen wollte, ich hatte das immer schon im Hinterkopf, dass mir das Spaß machen würde. Ich habe früher schon selbst kleinere Musicalkonzerte Off-Theater-mäßig mit verschiedenen Gruppen konzipiert und aufgeführt.
Ein Projekt war tatsächlich ein Musicalabend mit einem Barbershop Quartett, da hatte ich schon Musicalarien gesungen, wie den Javert, den „Impossible Dream“ aus Man of La Mancha, aus Beauty and the Beast „Evermore“ und aus dem Prince of Egypt „Through Heaven’s Eyes“, auch Phantom of the Opera, eben diese klassischen Musicals, die man mit einer klassischen Stimme singen kann. Das hat mir damals schon extrem viel Spaß gemacht und auch im Studium habe ich dann öfters Musicalarien bekommen. Daher war für mich klar, ein Mehrspartenhaus ist der Plan. Und es gibt ja nur drei Mehrspartenhäuser im deutschsprachigen Raum, die in der Oberliga spielen: Wien, Berlin und München.
Ich wollte raus aus Wien.
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MR: Warum das?
DG: ich habe in Wien studiert und hatte den Drang, jetzt mal wo anders hin zu gehen, um mir etwas aufzubauen. Wien ist eine wunderschöne Stadt, ganz klar. Wien ist aber auch einfach schwierig, wenn man dort studiert hat, ist es sehr schwer, dort Fuß zu fassen. Da gilt der Prophet im eigenen Land nichts. Und ich wusste, nach Berlin will ich nicht – die Opernhäuser dort sind großartig, aber leben möchte ich dort nicht. Also ganz klar München. Es war mein absoluter Traum: München und das Gärtnerplatztheater. Die Casting Direktoren hier holen auch immer wieder gute Leute aus Wien, unser Intendant ist Österreicher, insofern war das für mich alles sehr positiv.
Jürgen Goriup, der Casting Direktor, hatte sich bei mir gemeldet, weil er mich bei einem Auftritt gesehen hatte, und mich gefragt, ob ich Interesse hätte. Aber ja, selbstverständlich! Hat sich dann eine Weile hingezogen, ich habe immer wieder Sachen von mir eingereicht, habe auch mal vorgesungen. Das war 2017, aber damals war leider keine Baritonstelle am Haus frei. Man war daran interessiert, mich nicht als Gast zu verpflichten, sondern direkt fest im Ensemble. Man würde sich erneut melden, wenn eine Stelle frei wird. Ich blieb immer in Kontakt und zum Glück wurde dann eine Stelle frei, es gab ein großes Vorsingen mit vielen Bariton-Kandidaten und ich bin sehr glücklich, dass ich es dann geworden bin, und ich habe mit der Spielzeit 2019 hier begonnen.
MR: Wie ist das, es gibt ja hier am Haus – auch in Deinem Alter – doch einige Baritone. Gibt es da Konkurrenzsituationen?
DG: Tatsächlich haben wir so viele Stücke hier mit meinem Stimmfach zu besetzen, dass wir sogar etwas zu wenige Baritone sind. Wir sind ein super Team und gönnen uns immer gegenseitig die jeweiligen Besetzungen. Jeder bekommt seine großen Rollen, wir sind alle glücklich damit, das ist ein sehr positives Klima. Ich glaube auch nicht, dass man dies an anderen Häusern in der Form hat, das ist auch einer der Gründe, weshalb ich so gerne hier bin.
MR: Herr Köpplinger hat ein besonders gutes Händchen für Nachwuchsleute – nun bist Du ja mittlerweile kein „Nachwuchs“ mehr, aber ich habe in den langen Jahren, in denen ich dem Haus verbunden bin, so einige junge Künstler erlebt, die durch Herrn Köpplingers Förderung eine schöne Karriere aufbauen konnten.
DG: Obwohl ich vor meinem Engagement hier schon sehr viel im Opernbereich gesungen hatte, war ich doch für diese A-Liga ein Anfänger. Josef Köpplinger hat gemerkt, dass ich zu größeren Rollen fähig bin, und hat mich da behutsam aufgebaut. Und so hat sich das kontinuierlich für mich großartig weiterentwickelt.
© Musical Reviews
MR: Herr Köpplinger hat sich kürzlich so über Dich geäußert: „Daniel, Du bist in Deiner Qualität für unser Haus einfach unverzichtbar“, und in der Pressekonferenz zur neuen Spielzeit gerade jetzt hat er Dich nochmals explizit erwähnt, er hätte in seinem Sänger-Ensemble so tolle Leute wie Daniel Gutmann, den er in allen drei Gesangssparten – Oper, Operette, Musical – einsetzen könne.
DG: Das freut mich total! In der letzten Spielzeit konnte ich drei meiner Traumrollen abhaken: den Papageno in der Zauberflöte,Il Conte in Le Nozze di Figaro und den Javert in Les Miserábles. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Javert tatsächlich spielen darf, ich habe es bis zum Schluss nicht geglaubt, dass es wirklich passiert. Und dann stehe ich am 10. Dezember zum ersten Mal in St. Gallen auf der Bühne und war so unendlich glücklich darüber, dass es wirklich gerade geschieht. Und natürlich umso glücklicher bin ich, dass das jetzt mit LesMis gerade auch in München alles so durch die Decke geht.
MR: Wenn ich nochmal auf September 2019 zurückkommen darf: Du bist nun fest im Ensemble, willst durchstarten – und dann kommt Covid. Man darf nicht auftreten.
DG: Ja, das war in der Tat sehr unglücklich. Die ersten vier Wochen haben ja wohl alle in einer Art Schockstarre zugebracht, weil eben auch niemand wusste, wie lange wird das gehen, wie geht es überhaupt weiter. Doch hier am Gärtnerplatztheater haben wir bald mit Live-Streams begonnen und wir wurden angehalten, so viel wie möglich trotzdem zu machen, wir wurden aufgefordert, Videos zu kreieren. Da kam mir mein Know-how zugute, bereits mit 15 Jahren habe ich mich mit dem Editieren von Audios und Videos beschäftigt und mir im Lauf der Zeit Vieles angeeignet, ich erstelle unter anderem auch CD-Covers für meine Band selbst usw.
MR: Dir war also nicht langweilig, während Covid.
DG: Nein, gar nicht. Ich habe stets versucht, viel zu machen. Mir hat die Zeit persönlich gutgetan, ich weiß, dass es für viele Freiberufler in unserer Branche schwierig war – ich hatte einen abgesicherten Job, es war eine Möglichkeit, aus dem „Hamsterrad“ auszusteigen und zu schauen, ob es einem hier gefällt. Und ja, mir war schnell klar, ich bin sehr gerne hier am Haus – und bin daher dann auch sehr gerne wieder in das „Hamsterrad“ eingestiegen nach der Pandemie 😊. Zeit zu haben, um in Ruhe nachzudenken, hat mir persönlich viel gebracht. Mir war nicht fad, ich habe mir selber Aufträge erteilt, wie selbst Videos aufzunehmen, mehr Gitarre geübt, viel zu singen.
MR: Da gab es vom Theater diese netten musikalischen Grüße der Solisten. Bei Dir war einer davon das Video zu dem wunderschönen „Come Again“ – wer hatte die Idee, wurde das vorgegeben?
© Merle Schölch
DG: Das habe ich selber gemacht – das kann ich, das übe ich und dann habe ich selbst das Video dazu erstellt.
MR: Dann hat das Haus für die treuen Gärtnerplatzbesucher diese Reihe „Hinter dem Vorhang“ gestreamt, da warst Du auch bei einer Folge dabei, zusammen mit Konstantin Wecker und Frances Lucey.
DG: Ja, da war ich noch ziemlich neu am Haus und noch reichlich unerfahren, etwas schüchterner. Da sitzen Künstler, die seit Jahrzehnten bekannt sind – ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte 😊.
MR: Mir fiel nichts auf, was irgendwie auf größere Nervosität hingedeutet hätte – war alles vernünftig.
Also zusammengefasst: Pandemie und Lockdowns gut überstanden – Armin Kahl hat gebacken, und Du hast Dich mit Videoerstellung, Gitarre üben und Gesang weiter ausbauen beschäftigt.
DG: Genau, und dazu noch Songs geschrieben für meine Band, Gitarrenstücke erarbeitet. Es war für mich eine sehr kreative Phase, ich konnte viel üben in dem Zeitraum. Ich hatte das Glück, ein Probenzimmer zu haben, musste daher die Nachbarn nicht nerven 😊.
MR: Stichwort Management: Du machst alles selbst?
DG: Nun, mittlerweile bin ich bei einer Agentur, aber werde nicht exklusiv vertreten. Ich bin hier am Haus so beschäftigt, dass ich mir die Projekte außerhalb dann gerne selbst suche. Natürlich bin ich froh, wenn es Anfragen gibt, jedoch versuche ich im Moment noch herauszufinden, was ich zusätzlich gerne mache. Vor zwei Jahren habe ich ein Flamenco-Projekt mit einer Band auf die Beine gestellt, zusammen mit meinem damaligen Gitarrenlehrer, noch zu Corona-Zeiten.
Ich habe ihn gefragt, ob er mit mir ein Flamenco-Projekt machen würde und wir sind dann mit drei Gitarristen, einem Kontrabassisten und einem Schlagzeuger nur für ein einziges Konzert aufgetreten. Ich wollte das einfach unbedingt gerne machen und habe deshalb ein Jahr lang darauf hin geübt. Mein Gitarrenlehrer von damals ist Flamenco-Spezialist, er hat natürlich die erste Gitarre gespielt und ich habe hauptsächlich begleitet, ab und zu ein Solo eingestreut, habe natürlich auch dazu gesungen, das hat extrem viel Spaß gemacht. Ich möchte halt einfach auch diese Projekte nicht aufgeben. Wenn ich jetzt ein Management hätte, das für mich alles terminlich vollpacken würde, dann hätte ich nicht mehr die Zeit, diese Herzensprojekte weiterzuführen.
MR: Was mich zu der Frage veranlasst, wie viele Stunden eigentlich Dein Tag hat? Meiner hat 24 Stunden, ich mache auch ziemlich viel – aber was Du alles an unterschiedlichen Dingen unterbringst, versetzt mich sehr in Erstaunen!
Ich fasse mal zusammen: Am Gärtnerplatztheater Hauptrollen in Oper, Operette, Musical. Selbst organisierte Liederabende, Galas, CD-Einspielungen, regelmäßige Auftritte zusammen mit Maximilian Mayer im Bayerischen Fernsehen mit Operetten Couplets und Wiener Liedern,
© krivograd/ipmedia
seit zehn Jahren Frontman und Manager Deiner Country-Band The Groovecake Factory, Flamenco-Projekte und, und, und. Wie schaffst Du das alles?
DG: *lacht*, Ja, manchmal, wenn ich so zurückschaue, frage ich mich schon auch, wie ist sich das alles eigentlich ausgegangen … Ich steigere mich gern in neue Sachen rein und das muss dann einfach sein.
MR: Und dann schläfst Du wenig und wirst von Deinen Ideen getrieben?
DG: Ja, dann steh ich früh auf und arbeite. Singen geht so früh noch nicht, aber am Computer arbeiten geht natürlich schon. Und dann übe ich halt den ganzen Tag, bereite mich auf Dinge vor. Viele Ideen ploppen in meinem Kopf auf, die anfangs möglicherweise konfus scheinen, aber irgendwie ergibt es am Ende doch alles Sinn.
MG: Sehr beeindruckend, so unglaublich kreativ. Jetzt Frage zur Crossover-Schiene: warum gerade Country?
DG: Also im Leben geschehen viele Dinge durch Zufall und so ist uns dieses Country-Ding einfach zugeflogen. Ich habe immer schon eine tiefere Stimme, ab dem Stimmbruch mit 13 Jahren, gehabt. Und eben diese tiefe Stimme war der Grund, warum ich mir gesagt habe: Musical – weiß ich nicht, ob ich das kann, weil dort halt doch immer höhere Stimmen gebraucht werden. Und da habe ich mir weiter in dem Zusammenhang gedacht, Popmusik passt aus diesem Grund auch nicht, und so dann die Idee: dann sing ich halt Johnny Cash! Das war ich so 18, 19 Jahre alt, und habe von Johnny Cash noch nicht so wirklich Ahnung gehabt. Hörte dann da mal zufällig rein, „oh, geile Musik, das gefällt mir“, hab dann rumprobiert mit der Gitarre und fand das echt cool. Dann habe ich mich mit einer Kollegin vom Studium und einem sehr guten Freund, einem Schlagzeuger, zusammengetan. Im Anschluss haben wir dann noch einen Pianisten dazu geholt, waren dann zu Viert.
© The Groovecake Factory
Und dann hat irgendjemand gesagt, hey, da gibt es ein Country Festival und am Tag davor gibt’s einen Newcomer Award. Wir hatten keine Ahnung, was das ist, sind einfach dorthin gefahren, aufgetreten und haben mal eben diesen Award gewonnen! *lacht* das war komplett unerwartet. Wir haben dann kapiert, o.k., es gibt eine Country Szene, es gibt Country Festivals und da sind wir dann so nach und nach in die Szene reingewachsen.
War lustig, hat uns Spaß gemacht und macht mir immer noch Spaß. Ich höre privat viel Country, weil es für mich eine der wenigen Musikrichtungen ist, in der noch echte Instrumente zu hören sind, mit viel Gitarre und Klavier, ich mag diese Kombination sehr gerne. Ich mag auch die Art zu singen bei Countrymusik, das ist sehr natürlich, nicht so gekünstelt. Das sind einfach durch die Bank gute Sänger. Und auch virtuose Gitarristen.
Und ich bin so froh, dass es die Band jetzt, nach bereits zehn Jahren, überhaupt noch gibt, das hängt oftmals am seidenen Faden. Unser Sound ist jetzt auch nicht so ein komplett typischer Country Sound, wir machen da was Eigenes draus. Groovecake Factory ist ein Herzensprojekt, ich wollte es nie größer aufziehen, als es schon war. Ich wollte unbedingt immer auf die Opernbühne. Und jeden Monat ein, zwei Auftritte mit der Band war mir dann fast schon zu viel.
Jetzt bin ich doch ziemlich glücklich damit, wir nehmen uns ein Projekt pro Jahr vor, darauf arbeiten wir dann hin.
MR: Wie kommt man denn auf diesen Namen, The Groovecake Factory?
DG: Dem ging ein längeres Brainstorming voraus. Tatsächlich über „Cheesecake Factory“ – da kamen wir dann über Cheesecake auf Groovecake. Wir sind jetzt also die Fabrik, die diese kleinen Musik-Küchelchen, einen Groovekuchen, produziert. Jeder Song ist ein Groovekuchen *lacht*
MR: sozusagen Cup Cakes mit ordentlich Groove …
DG: Genau! Es ist auch nicht rein Country, sondern wir machen was ganz Eigenes. Ich will meine eigene Stimme so verwenden, wie sie ist, meine Stimme nicht verstellen, niemanden nachahmen. Möchte, dass wir diesen Klaviersound beibehalten, und darum klingt es halt einfach „anders“.
MR: Was war der Hintergrund Eures aktuellen Videos „Halloween“?
DG: Das war eine ziemlich spontane Aktion – einen Monat vor Halloween. Ich hatte konkret eine Idee zu einem Song, Text und Musik geschrieben und währenddessen schon ein Video dazu im Kopf gehabt, für mich eine neue Art, einen Song zu schreiben. Das wurde dann schnell umgesetzt, am 28. Oktober war das Audio fertig, am 30. Oktober haben wir in einem Park gedreht mit iPhone. In der Halloween-Nacht noch erst ein bissl gefeiert, dann die ganze Nacht hindurch das Video geschnitten und am 31. Oktober morgens um 10:00h war es bereits online.
MR: Interessante Optik übrigens, irgendwie Mischung aus Highlander und Legolas…
DG: Ja, kommt hin – ist aber tatsächlich die Figur des Witcher aus der Netflixserie.
© Merle Schölch
MR: Und wieder eine neue Kreativitätsschiene, denn so direkt mit Country hatte das nicht viel gemein.
DG: Ein klein wenig Country Touch ist vorhanden, aber – wie gesagt – es ist unsere eigene Musik. Wir bringen im September eine neue CD heraus, zum zehnjährigen Bandjubiläum, es wird dazu auch drei Konzerte geben, eins davon in München am 8. September, zusammen mit dem bayerischen Liedermacher Roland Hefter, im Rattlesnake Saloon. Im Spielplan des Gärtnerplatztheaters konnte man das Konzert leider nicht mehr unterbringen, so sind wir eben auf diese andere Münchner Location ausgewichen.
MR: Zu Deinem Werdegang: geboren in Zwettl, aufgewachsen in Herzogenburg, Niederösterreich. Die Eltern in konservativen Berufen, in der Kindheit warst Du begeisterter Fußballer, mit 10 Jahren hast Du die Gitarre für Dich entdeckt, Beginn im Chor. Liebe zu Schumann-Liedern, dann entdeckst Du die Oper. Als Teenager war Dir bereits klar, dass Du auf die Bühne willst.
Dein Bruder Philipp hat auch Musik studiert, ist als Komponist tätig, und wird jetzt für das Gärtnerplatztheater das Kinder- und Jugendstück Der kleine Prinz vertonen.
Es folgte bei Dir das Studium Gesang und klassische Gitarre sowie Sportwissenschaften. Und auch ein Jurastudium hattest Du begonnen, weil die Eltern meinten, Du solltest „etwas Vernünftiges“ studieren. Der Jura-Ausflug war nach einem Semester und der ersten bestandenen Prüfung beendet.
© Merle Schölch
DG: Ich wollte unbedingt Musik und Sport studieren, das war mir von Anfang an klar und ich habe nur den Eltern zuliebe zugestimmt, mir das mal mit Jura anzuschauen. Aber das hat mir gar keinen Spaß gemacht – es war nicht meine Welt. Ich kann nicht stundenlang ruhig sitzen und Dinge aus dicken Wälzern lesen und auswendig lernen, ich habe großen Bewegungsdrang und muss mich – auch beim Textlernen fürs Musiktheater – ständig bewegen. Meine Eltern haben dann verstanden, dass das nichts für mich ist. Was bringt es mir, wenn ich nur der Sekretär von einem wirklich guten Anwalt wäre, wenn ich doch aber eigentlich ein wirklich guter Sänger sein könnte? Mir ist wichtig, etwas zu machen, in dem ich richtig gut sein kann und nicht etwas nur rein um der Absicherung willen.
MR: Was für ein Glück für die Musiktheaterwelt! Zum Sport: Du warst Leistungssportler, hast Zehnkampf betrieben.
DG: Der Stabhochsprung war meine Lieblingsdisziplin, weil der sehr komplexe Bewegungsablauf enorm herausfordernd ist. Dies war jedoch auch die Disziplin, bei der ich mich schwer verletzt habe, Schäden am Sprunggelenk. Kein schöner Tag.
MR: Wie alt warst Du da?
DG: 25. Doch durch diese erzwungene Beendigung der Leichtathletik-Karriere war mir dann bewusst, dass ich nun aufhöre mit diesen zu zeitaufwendigen Hobbies und mich ab da nur noch ausschließlich auf meine Gesangskarriere konzentriere. In diesem Jahr hatte ich mich dann auch selbständig gemacht als Sänger.
Natürlich mache ich nach wie vor täglich Sport und habe jetzt mit meinen Leichtathletikfreunden von damals den Entschluss gefasst, ab 35 bei den Masters Wettbewerben mitzumachen, also schauen wir mal, was dabei in zwei Jahren, wenn wir alle dieses Alter erreicht haben und somit startberechtigt sind, dabei herauskommt. Ich trainiere aktuell schon jetzt ein bisschen mehr in Richtung Leichtathletik.
MR: Und wo, in welchem Zeitfenster Deines 48-Stunden-Tags, bringst Du das dann auch noch unter?
DG: *lacht* ich trainiere ja ohnehin jeden Tag, dann geh ich halt jetzt vermehrt anstelle des Kraftraums auf die Laufbahn. Es ist also kein Hinzufügen von Trainingseinheiten, sondern nur ein Verlagern.
MR: Habt Ihr hier am Theater eigentlich auch ein Gym, das würde doch sicher gern in Anspruch genommen?
DG: Nein, leider nicht, es sind halt doch nur begrenzte räumliche Kapazitäten im Haus vorhanden.
MR: Wo liegen Deine ganz persönlichen Prioritäten beim Gesang: Ist es Oper oder Liedgesang oder willst Du weiterhin all Deine zahlreichen Interessen und Projekte gut bedienen und diese vielfältige Schiene weiterführen?
© Merle Schölch
DG: Das ist lustig, denn immer, wenn ich gerade auf der Opernbühne stehe, dann weiß ich: DAS muss ich machen. Wenn ich gerade Musical spiele, dann fühlt es sich so an: DAS will ich machen. Und so ist es auch mit dem Liedgesang und mit der Band genauso. Es macht mir einfach alles sehr viel Spaß. Ich weiß, dass die Oper immer der größte und wichtigste Teil sein wird, es war meine Ausbildung und nimmt wohl ultimativ den größten Teil ein – wobei, Les Misérables macht mir gerade auch ultimativ am meisten Spaß *lacht*.
MR: Da brennt aber jemand lichterloh für seine Kunst – wie schön. Ich hoffe doch, Du bist in der Wiederaufnahme im Herbst wieder als Javert bei LesMis dabei?
DG: Ja sicher, jedoch habe ich gerade in der neuen Spielzeit ab Herbst sehr viel zu tun …
MR: Gibt es eine Musical Traumrolle für Dich?
DG: Für mich war es tatsächlich immer der Javert in Les Misérables.
Sweeney Todd könnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Und ansonsten muss ich mich noch ein bisschen mehr in die Musicalszene einarbeiten und informieren. Für Baritone gibt es halt nicht so unendlich viele Möglichkeiten, vieles geht gesanglich schnell extrem hoch.
MR: Bei Deinem Heimatkonzert im wunderschönen Schloss Walpersdorf am 19. Juli gibt es im Anschluss an den ersten Teil Oper und den zweiten Teil Operettenprogramm im Konzertsaal dann im Schlosshof Open Air eine „Musical Late Night“?
DG: Dort mache ich seit Jahren immer ein Konzert im Sommer, einen Steinwurf von meinem Heimatort entfernt, das ist so ein bisschen meine Spielwiese *lacht*. Und dieses Jahr haben wir nach dem Klassikteil tatsächlich dann noch Open Air einen Musicalblock.
MR: Zu guter Letzt: wie geht es weiter?
DG: Neben einigen Liederabenden und Galas im Sommer im In- und Ausland hält die neue Saison am Gärtnerplatztheater für mich weitere Highlights bereit: Ich bin in Carmen als Torero Escamillo dabei (Premiere 18. Oktober), ich darf den Don Giovanni (ab 2025) spielen. Das sind die zwei großen Rollen, die ich noch unbedingt singen und spielen wollte, die auf meiner Bucket List waren.
Und bei den Piraten von Penzance (Premiere 29. November) bin ich auch dabei, als Piratenkapitän.
MR: Oh, Letzteres inszeniert Adam Cooper …
DG: Ja, das wird wieder ein Traum, es ist so wunderbar, mit Adam zu arbeiten. Es ist so erfrischend, er lässt einen ausprobieren, schüchtert nicht ein, ist einfach sehr relaxed. Ich habe auch schon die Kostüme gesehen, also die Figurinen, das wird super, ich freue mich schon so darauf. Als Piratenkapitän bekomme ich da wohl eine Perücke mit langen roten Haaren … 😊
Nächste Saison wird schön, ich freue mich sehr darauf!
© Ansgar Deelmann
MR: Was für ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für Deine Zeit, ich wünsche alles erdenklich Gute für Deine Projekte und weiteren Pläne. Und freue mich insbesondere darüber, dass Du dem Genre Musical erhalten bleiben wirst.
Silvia E. Loske, April 2024
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